Cottbus. Der Spielmannszug Cottbuser Musikspatzen e. V. hat es auf mehr Nachwuchs abgesehen. Am 2. September veranstalten die rund 30 Musiker ab 15 Uhr einen Tag der offenen Tür in der Carl-Blechen-Grundschule. "Der Spielmannszug wird sich vorstellen und auch musikalisch Einiges bieten", sagt Sprecherin Jana Vogel. Das Repertoire erstreckt sich von klassischen Volksliedern über Wanderlieder bis zu modernen Latinorhythmen. An einem Trommel- und einem Flötenstand können interessierte Kinder Instrumente wie große und kleine Trommel, Rassel, Bongos, Triangel, Lyra und Querflöte ausprobieren. Musiker erklären ihnen dabei die Instrumente. Ab 23. August besteht jeweils mittwochs von 16.30 bis 17.30 Uhr die Möglichkeit, an den Proben des Spielmannszugs in der Carl-Blechen-Grundschule teilzunehmen.(fm) Mehr Infos im Internet unter www.cottbuser-musikspatzen.de
Die Winterpause ist bei den Cottbuser Musikspatzen zu Ende. Zum ersten Mal wird der Spielmannszug heute "auf hoher See" auftreten: Zur Eröffnung der Spreewaldsaison lassen die Spatzen aus Cottbus auf dem Kahn in Lübbenau ihr Repertoire erklingen, berichten Diana Moch und Jana Vogel . Um dieses Repertoire noch zu erweitern, flattern die Musikspatzen dann am kommenden Wochenende ins Übungslager nach Neuendorf. Weiterer Höhepunkt im Veranstaltungsjahr 2006 ist die Fanfaronade am 10. Juni.
Geschrieben von LAUSITZER RUNDSCHAU / G. Scholz am .
Die "Cottbuser Musikspatzen" begeistern in Prag
Cottbus. Einen spannenden und aufregenden Tag erlebte der Spielmannszug "Cottbuser Musikspatzen" in der Goldenen Stadt Prag.
Eigens für einen Auftritt auf dem Palacky-Platz waren alle großen und kleinen Spatzen angereist. Bei strahlendem Sonnenschein boten sie dem Publikum ein interessantes und abwechslungsreiches Programm, das besonders durch seine ausgefallenen Choreografien auffiel. Sowohl Einheimische als auch Touristen hielten im Stadtzentrum Prags inne, um der Musik zu lauschen und sich von den flotten Rhythmen mitreißen zu lassen. Der Auftritt bot eine gute Möglichkeit, erstmals die im Trainingslager neu erlernten Lieder einem breiten Publikum vorzustellen. Den Abschluss des Platzkonzertes bildete ein sehr bewegender Titel, der sogar den einen oder anderen Zuschauer zu Tränen rührte.
Durch ihr Repertoire aus vielen bekannten Liedern, wie "Mamma Mia", "Rosamunde" und "Er hat ein knallrotes Gummiboot", kamen die Musikspatzen nach dem Konzert schnell mit den Zuhörern ins Gespräch. Erschöpft aber glücklich über ihren gelungenen Auftritt nutzten sie den Rest des Tages, um Prag näher kennen zu lernen.
Das Trainingslager fand wie in jedem Jahr in Sebnitz statt. Dabei wurden neben Titeln auch neue Choreografien einstudiert und bereits das Programm für die anstehenden Weihnachtsauftritte vorbereitet und um "Stop the Cavalry" erweitert. Alles in allem war das Trainingslager wieder eine ganz besondere Woche, aber den unumstrittenen Höhepunkt stellte der Ausflug nach Prag dar.
Geschrieben von LAUSITZER RUNDSCHAU / Marlene Winter am .
Spielmannszug wirbt um Nachwuchs beim Tag der offenen Tür
Durch Stände mit Instrumenten wurde die musikalische Neugier der jüngeren Besucher geweckt – und manch ein Nachwuchsmusikant war kaum größer als die Trommel, die er sich umschnallen ließ.
Doch die Mitglieder der Musikspatzen waren stets zur Stelle, halfen den kleineren Besuchern bei Balanceschwierigkeiten und erklärten ihnen die richtige Handhabung von Trommel, Lyra und Tom Tom. Sehr bald kristallisierten sich die ersten Talente heraus: «Ihr Sohn hat den Rhythmus im Blut» , so Musikspatzenmitglied Robert Meier zu den Eltern eines mit leuchtenden Augen energisch trommelnden Jungen. «Eine Anmeldung haben wir schon» , wird die Präsidentin des Vereins Dagmar Vogt bereits eine Stunde nach Beginn der Veranstaltung von einem ihrer Spatzen informiert. «Früher sind wir in die Schulen gegangen und haben Zettel verteilt um neue Mitglieder anzuwerben» , erklärt Dagmar Vogt. «Mitmachen kann jeder der lesen kann und Musik mag» , erzählt sie. «Auch das Instrument darf sich der Neuankömmling selbst wählen.» Um ihm diese Wahl zu erleichtern durfte der potenzielle Spatz am Tag der offenen Tür nicht nur selbst ausprobieren, sondern auch zuhören, wie die Blas- und Schlaginstrumente im Zusammenspiel klingen. Dafür sorgten die knapp 35 erschienenen Mitglieder des Vereins so oft es ihnen trotz der schwülen Hitze des Nachmittags möglich war. Während die Besucher bei von Spatzenhand gefertigtem Kuchen unter der Aula der Schule saßen, zeigten sie, welch angenehme Töne sie ihren Trommeln Lyren und Flöten zu entlocken gelernt haben. Elegant wie ein Fischschwarm formierten sie sich dabei immer wieder neu oder marschierten zu Melodie und Rhythmus passend auf der Stelle. Selbst die Jungvögel schlugen sich tapfer durch den Takt: «Einige haben heute ihren ersten Auftritt» , erzählt Präsidentin Vogt und zeigt dabei auf zwei kleine Trommler in der ersten und zweiten Reihe. Von klassisch bis kubanisch erstreckte sich das Repertoire des Gespielten und wurde von den Zuhörern stets mit konsequenten Applaus gewürdigt. «Wir sind eben kein normaler Spielmannszug» , kommentiert Dagmar Vogt das für eine klassische Marschkapelle ungewöhnliche musikalische Programm. «Die Hauptsache ist der Spaß am Musizieren.»
Geschrieben von LAUSITZER RUNDSCHAU / Anke Richter am .
Cottbuser Spielmannszug geht mit Tag der offenen Tür neue Wege
„Wenn man einmal dabei ist, kann nicht mehr aufhören.“ Was klingt wie das Bekenntnis eins Süchtigen, ist Anja Barthels Begründung, warum sie seit 20 Jahren Mitglied im Spielmannszug „Cottbuser Musikspatzen“ ist. Die 28-Jährige ist eines von 80 aktiven sowie Förder- und Ehren-Mitgliedern zwischen acht und 30 Jahren. Ihr klingendes Hobby wollen die Musiker nun erstmal mit einem Tag der offenen Tür vorstellen.
Immer Mittwochnachmittags ertönen in den Räumen und auf dem Schulhof der Cottbuser Carl-Blechen-Grundschule in der Elisabeth-Wolf-Straße teils wohlklingende, aber auch mal schiefe Übungstöne von kleinen und großen Trommeln, Querflöten, Becken und Lyren – „alles typische Instrumente, die in einem Spielmannszug zu finden sind“, erklärt die Leiterin des Zuges, Dagmar Vogt. Übungsstunden sind dann angesagt, entweder in Vierer-Gruppen, oder das ganze aktive Ensemble von 45 Musikern.
Was 1982 als Städtischer Spielmannszug begann und von der Stadt Cottbus gefördert wurde, wird mittlerweile durch Eigen-Regie und -Finanzierung des 1991 gegründeten Vereins fortgeführt. Die Auftrittsliste des Spielmannszuges ist lang. Stadtfeste, Jubiläen, Karneval – die Anlässe sind vielfältig. An mehreren Wochenenden im Monat sind die Musiker meist in der Lausitz, aber auch in anderen Teilen Brandenburgs unterwegs. Selbst in Dortmund und Saarbrücken spielte die Gruppe bereits. Genügend Öffentlichkeitsarbeit, so scheint es. Warum dann einen Tag der offenen Tür? „Um gar nicht erst Nachwuchssorgen zu bekommen“, erklärt Dagmar Vogt lebhaft und rückt ihre modische Brille zurecht. „Noch haben wir genug Zulauf, aber es wird jedes Jahr etwas weniger. Deshalb wollen wir jetzt neue Wege gehen“, sagt die Grundschullehrerin für Englisch und Mathe, die seit 1986 die Geschicke des Spielmannszuges leitet.
Viel braucht es nicht, um bei den Musikspatzen aufgenommen zu werden. „Gute Laune und Spaß an der Musik“, zählt die Leiterin auf und Sonnenstrahlen verfangen sich dabei in ihrer flippigen Kurzhaarfrisur. Die gute Laune ist den Musikern zwischen acht und 30 Jahren auch bei den Proben anzumerken. Die jüngsten Spatzen folgen ihren Übungsleitern auf den Schulhof, um dort kräftig die Trommel zu schlagen. „Das ist manchmal, wie einen Sack Flöhe zu hüten“, sagt Marco Schuster. Dabei lächelt der 20-jährige und blickt auf den Spielmannszugnachwuchs.
Anne Brechel (8) und Marten Wurl (9) können ihre Trommelstöcke kaum stillhalten. „Was macht ein Trommler, wenn er nicht trommelt“, fragt Dagmar Vogt sie humorvoll ermahnend. „Nichts“, schallt es ihr entgegen, doch die Umsetzung dessen fällt den Jungmusikern schwer. Zu „cool“ finden die beiden ihre Trommeln. Die zehnjährige Laura Barsig ist da abgeklärter. Spielt sie doch bereits seit zwei Jahren Querflöte, die sie nun ruhig in ihrer Hand hält. Anja Barthel und Gloria Scholz (24) blicken verständnisvoll auf die jüngsten Vereinsmitglieder. Waren sie doch selbst kaum älter als diese, als sie sich dem Spielmannszug anschlossen. „Bei uns ist immer etwas los und wir hatten schon viele schöne und lustige Erlebnisse zusammen“, beschreibt Gloria Scholz den Zusammenhalt im Verein. Der sei es auch wert, „dass sich das Privatleben dem Hobby anpassen muss. Sonst ginge es nicht“.
Zusammen arbeiten auch alle an der Vorbereitung des Tages der offenen Tür am kommenden Samstag, den 10, September. „Wir werden verschiedene Stände aufbauen. Dort können sich vor allem die jüngeren Besucher an unseren Instrumenten ausprobieren“, sagt Dagmar Vogt und fügt hinzu, dass für die älteren Besucher, „während der Nachwuchs beschäftigt ist, Kuchen und Kaffee bereitstehen werden“. Wie ein eingespielter Spielmannszug klingt, wird die Gruppe alle 20 Minuten mit zehnminütigen Auftritten den Besuchern zu Gehör bringen. „Und dazwischen“, erklärt die Präsidentin, „können alle Mitglieder mit Fragen rund um den Spielmannszug gelöchert werden.“ Aufgeregt seien sie und ihre Musikspatzen vor ihrem ersten Tag der offenen Tür, gesteht sie. Denn die Werbetrommel haben sie laut geschlagen, nun warten sie auf das Echo.
Geschrieben von LAUSITZER RUNDSCHAU / Elke Möbus am .
Das Geld für die 40 neuen Uniformen haben sich die Cottbuser Musikspatzen selbst verdient. Immerhin hat der Spielmannszug, den es seit 1982 gibt, zwischen 40 und 50 Auftritte im Jahr. Bei Stadtfesten, auf Weihnachtsmärkten und sogar in Kirchen lassen sie mit Flöten, Trommeln, Becken und Lyra ihre Musik erklingen.
„Ein besonderes Erlebnis war unser Auftritt bei den Deutschen Tourenmeisterschaften auf dem Eurospeedway“, erinnert sich Dagmar Vogt, die „Spatzenmutter“. Sie ist von Anfang an dabei und hat sich stark engagiert, dass der ehemalige städtische Spielmannszug auch nach 1989 erhalten blieb. Einmal in der Woche sind abwechselnd Übungsstunden in Gruppen beziehungsweise Proben von mehreren Gruppen zusammen. Etwa 30 Titel können die älteren Vereinsmitglieder auswendig. Das Vereinspräsidium berät, was ins Repertoire aufgenommen wird, neue Titel werden von dem Komponisten Hans Hütten geschrieben, groß ist auch der Fundus in Bibliotheken. „Man kann nahezu jedes Stück spielen“, erklärt Dagmar Vogt. Wichtig sei jedoch, dass die Musik zum Anlass passe. Aufgeregt habe sie sich deshalb, als sie aus ihrem Heimatort Neuendorf hörte, dass die Musikspatzen die „Internationale“ gespielt haben sollen zum Aufwecken der vom Sportfest geschafften Mitbewohner. „Die haben wir gar nicht im Repertoire, das würde auch gar nicht passen.“ Was die Musikspatzen spielen können, stellen sie auf ihrer Internetseite vor. 60 aktive Mitglieder zählt der Verein. Hinzu kommen 40 Fördermitglieder, oft ehemalige Musiker oder Angehörige der Musikspatzen. Für den Zusammenhalt sorgen nicht nur die Proben und Auftritte, sondern auch die jährlichen Trainingslager, die seit 15 Jahren in Sebnitz stattfinden. „Im Verein haben alle füreinander Verantwortung“, beschreibt Dagmar Vogt das Klima. Die Älteren kümmern sich um die Jüngeren, die jüngeren scheuen sich nicht, mit den Älteren ihre Sorgen zu teilen. Dieser Zusammenhalt sei es auch, dem die Musikspatzen ihre Existenz bis heute verdanken. Fördermittel oder Sponsoren-Gelder hat der Verein nicht zur Verfügung, dafür aber kann er auf viele uneigennützige Helfer bauen.