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Pressestimmen

Musikspatzen trommeln sich in immer mehr Herzen

Die Cottbuser Musikspatzen haben auch in ihrem 30. Jahr nichts an Frische eingebüßt. Im Gegenteil: „Wir haben in diesem Herbst mehr Auftritte denn je und müssen uns auch um den Nachwuchs keine Sorgen machen“, sagt Vereinsmitglied Julia Nitschke.

Den Auftakt zu einer Auftrittsserie nach der Sommerpause gibt das Spremberger Heimatfest. Dort ist der Spielmannszug am heutigen Samstag ab 9.30 Uhr zu erleben. Bereits ab 16 Uhr ist ein Auftritt beim Peitzer Fischerfest geplant. Am 28. August sind die Musikspatzen beim Dorffest in Neuendorf zu erleben. Im September gibt es Auftritte in Schönwalde, Zelz, Fürstenwalde, Steinitz und Königs Wusterhausen. Auch beim Cottbuser Bauernmarkt sind die Spielleute wieder zu Gast.

Über die Gründe für die zahlreichen Anfragen sagt Julia Nitschke: „Das liegt daran, dass wir kein klassisches Programm bieten, sondern peppige Lieder.“ Abba-Songs gehören schon lange zum Programm, in diesem Jahr ist ein Roland-Kaiser-Medley hinzugekommen.

Obwohl der Verein im Herbst 2012 seinen 30. Geburtstag feiert, ist er erfreulich jung geblieben. „Unser Jüngster ist sieben Jahre alt, die Älteste gerade 30“, sagt Julia Nitschke (23). Nachwuchs bringt das alljährliche Schulprojekt. In diesem Jahr haben die Musikanten nach ihrer Tour durch die Cottbuser Grundschulen zwölf neue Mitglieder aufnehmen können. Sie gehören – wie jeder Zweite der insgesamt 40 Aktiven – zum Nachwuchs des Ensembles. Das bedeutet, dass sie erst einmal ein Instrument erlernen und später das Zusammenspiel mit den Großen proben. Doch nicht nur für Kinder ist der Spielmannszug interessant. „Unser ältester Neuzugang ist bereits 28“, sagt Julia Nitschke. „Er heißt Matthias Stephan und studiert in Dresden.“ Durch Zufall habe er das Ensemble kennengelernt und sich entschieden, Flöte zu lernen.

An der Schwelle vom Nachwuchs zur Auftrittsgruppe steht die Uniformprüfung. Bedingung ist, dass der Prüfling fünf Lieder auswendig spielen kann. Dabei geht es auch um die Choreografie, denn jedes Lied ist mit einem kleinen Tanz verbunden.

Julia Nitschke ist seit der 2. Klasse Musikspatz. „Die Erinnerung an besondere Konzerte hat sich im Gedächtnis eingebrannt“, erzählt sie. Für die 23-Jährige waren das Auftritte auf dem Lausitzring und in Prag oder beim Musikantenstadl im vergangenen Februar in Cottbus. „Für Viele von uns war es faszinierend, Andy Borg mal ganz aus der Nähe zu erleben“, sagt sie. Aber auch beim Gartentag in einer Gubener Kleingartensparte sind die Cottbuser besonders gern zu Gast. Julia Nitschke: „Die Leute dort fiebern einfach mit uns mit. Und am Ende sind wir eben auch Künstler, die den Applaus lieben.“

Ohne den Verein wäre ihr bisheriges Leben sicher anders verlaufen, mutmaßt die Studentin. „Keine Ahnung, ob ich mich sonst für den Lehrerberuf entschieden hätte. Der Verein jedenfalls hat mir eine soziale Note gegeben.“ Auch bei ihren Mitstreitern habe sie das bemerkt: „Viele arbeiten im Krankenhaus, wollen Erzieher werden oder haben Sozialpädagogik studiert.“

Die Cottbuser Musikspatzen proben jeden Mittwoch ab 16 Uhr in der Carl-Blechen-Grundschule. Weitere Informationen: www.cottbuser-musikspatzen.de

Nachwuchs bekommt Flötentöne beigebracht

Beim Trainingslager in Bademeusel haben sich die Cottbuser Musikspatzen dieser Tage den letzten Schliff geholt. Am kommenden Wochenende, beim traditionellen Hoffest, soll es keine Misstöne geben und die Choreografien sitzen.

Im Bademeuseler Trainingslager haben die jungen Musiker der Cottbuser Musikspatzen an den Noten und der Choreografie gefeilt. Geübt wird für das große Ereignis schon länger, denn am 7. Mai wollen die Musiker den Besuchern des Spatzennests in der Carl-Blechen-Grundschule gleich zwei Besonderheiten präsentieren.„Mit dabei werden dann auch die Teilnehmer des Projektes Integration durch Musik sein“, kündigt Juliane Nitschke an. Die Studentin ist 1995 als Sechsjährige zu den Musikspatzen gekommen und nach wie vor mit Begeisterung dabei. „Seit Februar arbeiten unsere ehrenamtlichen Musiker mit zehn behinderten Menschen der Spremberger Lebenshilfe. Diese lernen, unsere Musik mit Rhythmusinstrumenten zu begleiten, und wir studieren mit ihnen unter anderem unsere Spatzensamba ein. Woche für Woche geht es ein kleines Stück voran. Wie gut das klingt, ist dann beim Hoffest zu hören“, verspricht Juliane Nitschke.

Ihren ersten großen Auftritt werden dann auch die Minispatzen haben. „Die Kinder aus den Cottbuser Grundschulen, die am dritten Grundschulprojekt der Musikspatzen teilgenommen haben, werden zeigen, wie gut sie schon mit Instrumenten wie Flöte und Lyra umgehen können und mit uns auch ausgefuchste Choreografien vorführen“, sagt Juliane Nitschke. Es sei ein tolles Erlebnis für die Sieben- bis Zehnjährigen, beim dreitägigen Trainingslager in Bademeusel dabei zu sein. Die Kinder seien mit Begeisterung bei der Sache.So müssen sich die Cottbuser Musikspatzen auch keine Sorgen um fehlenden Nachwuchs machen. „Nach unserem Grundschulprojekt im Frühjahr konnten wir acht Anfänger aufnehmen“, erzählt Juliane Nitschke.

25 Freizeitmusiker im Alter von sieben bis 32 Jahren sind derzeit in dem 1982 gegründeten Spielmannszug aktiv. „Mittlerweile sind wir eine feste Größe in Cottbus, und wir haben richtige Fans.“ Dass der Spielmannszug so gut ankommt, liege an seinem breiten Repertoire, vermutet sie. „Wir sprechen alle an, weil wir nicht nur klassische Marschmusik spielen, sondern zum Beispiel auch Hits von Abba oder populäre Schlager.“

Wie angesagt die Cottbuser Musikspatzen sind, zeigt sich an dem vollen Terminkalender. „Im Sommer sind zahlreiche Auftritte schon fest gebucht, so unter anderem beim Gubener Apfelfest, beim Luckenwalder Turmfest, beim Sportfest in Teichland und natürlich beim Cottbuser Stadtfest“, zählt Juliane Nitschke auf.

Das Hoffest der Cottbuser Musikspatzen beginnt am Samstag, dem 7. Mai, um 15.30 Uhr auf dem Hof der Carl-Blechen-Grundschule Cottbus, Muskauer Platz 1.

Musik schult Kopf und Seele

Ob mit sechs oder 66 Jahren: In jedem Alter lässt sich ein Musikinstrument erlernen. Menschen aus Cottbus erzählen, was ihnen die Musik bedeutet – und wie sie ihnen schon im Leben geholfen hat.

Die Musikspatzen stellen den Schülern der Regine-Hildebrandt-Schule ihre Instrumente vor. 
Dienstag, 10 Uhr. Als Marco Schuster auf die große Trommel schlägt, wummert die Aula der Regine-Hildebrandt-Schule in Sachsendorf. Vier Mitglieder der Cottbuser Musikspatzen stellen den Kindern der vierten Klasse ihre Instrumente vor, und begeistert greifen die Schüler nach Schlagstöcken und Flöten. Jasmin (10) sagt: „Seit Anfang des Jahres spiele ich selbst Gitarre – mir gefällt ihr Klang total.“ Lina (10) schwärmt: „Auf meinem Keyboard spiele ich am liebsten den D-Moll-Akkord, denn der drückt am besten mein Gefühl aus.“ So hoffen auch die Musikspatzen, mit ihrer Tour durch die Schulen Nachwuchs zu gewinnen – und ihre Chancen stehen gut. Denn selten, das sagen Fachleute aus der Stadt, zeigten sich die Cottbuser so begeistert vom Musizieren wie heute.

Die Wissenschaftlerin 
Die Mezzosopranistin Prof. Simone Schröder arbeitet als Dekanin am Fachbereich für Musikpädagogik in der Hochschule Lausitz. Sie muss nicht lange überlegen, wenn jemand bei ihr nachfragt, was Musik besonders macht. „Das Musizieren und Singen sorgt für eine bessere Körperhaltung“, erläutert sie. „Die Atmung wird intensiver, das Gehirn wird besser durchblutet, und wissenschaftliche Studien belegen schon bei Kindern gute Auswirkungen auf die Bereitschaft, Neues zu lernen.“ Die Professorin beobachtet, dass sich mehr und mehr Jugendliche trauen, selbst ein Instrument in die Hand zu nehmen. Das liegt in ihren Augen auch am Angebot der Schulen, die Kinder weniger didaktisch als früher an das Thema heranführen. Simone Schröder stellt fest: „In jedem Kind steckt Rhythmus.“

Die Elektro-Frickler 
„Wir wollen Spaß, jede Menge Spaß, ganz viele Weiber und immer ein volles Glas!“ Möglich, dass manche Pädagogen diesen lyrischen Ansatz des Cottbuser Duos Elektrobär weniger goutieren. Doch mit ihrer Mixtur aus knarzenden Bässen und energischem Sprechgesang touren die beiden Cottbuser Marco Damaschek, am Keyboard, und Marco Baumeier, Gesang, inzwischen erfolgreich durch ganz Deutschland. Was nach einer wilden Party-Orgie klingt, ist zunächst mal das Ergebnis enormer Disziplin. So sagt Marco Damaschek: „Mit 14 Jahren habe ich mich zum ersten Mal ans Schlagzeug meines Vaters gesetzt, und nach einer Weile hatte ich den Dreh raus.“ An Synthesizern entwirft er heute die Klänge, mit denen Elek trobär dann live ihr Publikum begeistern.

Der Unternehmer 
Wer Radio Cottbus einschaltet und dort die Musik zum Werbetrailer für das Schwimmbad Lagune hört, dürfte dabei kaum an die Gebäudewirtschaft Cottbus – kurz: GWC – denken. Dabei stammt das Arrangement von GWC-Chef Torsten Kunze, entworfen an einem lauschigen Sonntag. Für ihn bildet das Klavierspiel einen wichtigen Gegenpol zu seinem Beruf. „Ich verbinde damit vor allem eines: Entspannung.“ Seit der dritten Klasse musiziert Torsten Kunze. Noch heute übt er täglich im Durchschnitt eine halbe Stunde. Auch im Arbeitsleben hat ihm seine musikalische Erfahrung schon geholfen: „Im Jahr 1989 gründete ich mal eine Instrumenten-Firma, weshalb ich noch heute jedes Eckgeschäft, jeden kleinen Tante-Emma-Laden mit seinen Sorgen und Nöten verstehen kann.“

Der Rentner 
Mit 66 Jahren, da fängt das Leben an: Dieser Song von Udo Jürgens könnte glatt als Motto des Kolkwitzer Rentners Ulrich Buder durchgehen. Tatsächlich meldete er sich im Alter von 66 Jahren an der Yamaha-Musikschule an, weil er sich dachte: Das Keyboardspiel zu beherrschen, das wäre toll. „Ich fragte, ob ein alter Kerl wie ich noch Chancen hätte, und die Leute sagten: klar.“ Im Grunde erfüllt er sich damit auch einen Lebenstraum. Denn als Jugendlicher konnte er sich kein Instrument leisten, weil es nach dem Krieg nun mal wichtigere Dinge gab. Inzwischen ist Ulrich Buder 72 Jahre jung, und über die Musik sagt er: „Man muss lernen, man muss üben – das regt das Gehirn an und entspannt zugleich.“

Spielmannszug animiert zu Hilfsbereitschaft in Grundschulen

„Was ist ein Spielmannszug?“, fragt Juliane Nitschke gespannt. Vor der 22-Jährigen sitzen 24 Zweitklässler auf Miniaturstühlen in der Gottfried-Forck-Grundschule und überlegen. „Etwa 25 Musiker, die haben Uniformen an und marschieren“, löst Nitschke das Rätsel auf.

Dass auch Musik dazu gehört, können die jungen Cottbuser nun ausprobieren. Juliane Nitschke, seit 15 Jahren begeistertes Mitglied im Spielmannszug der Musikspatzen, hat viele Instrumente mitgebracht. Sie besucht in dieser Woche die Gottfried-Forck-, Astrid-Lindgren- und Reinhard-Lakomy-Grundschulen. »Wir wollen den Kindern den Spaß an der Musik zeigen und eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung im Verein bieten«, erklärt Nitschke. Um sie herum scheppert es gerade gewaltig - die Jungen der Klasse haben Schellenring und Becken entdeckt. Parallel blasen elf Mädchen in Hausschuhen unverdrossen in schwarze Querflöten, dünne Töne schweben durch den Raum, die Kinder lächeln. 

Auch über die Vereinsgrenzen hinaus engagieren sich die Musikspatzen. So überreichte ihre Präsidentin Gloria Schultz kürzlich eine mit 520 Euro gefüllte Spendentrommel an die Caritas. Der Spielmannszug hatte, zum Beispiel auf dem Cottbuser Töpferfest, für Opfer des Hochwassers in Polen gesammelt. Nicht nur diesen war mit den Spenden geholfen. Auch die Musiker des Spielmannszuges fühlten sich laut Nitschke in ihrem Hobby bestärkt. Die junge Lausitzerin ist sich sicher: »So wächst neben dem sozialen Engagement auch das individuelle Bewusstsein zur Hilfsbereitschaft.« 

Die Musikspatzen laden zu Schnupperstunden mittwochs zwischen 16.30 Uhr und 18 Uhr in die Grundschule am Muskauer Platz 8, in Cottbus ein. Telefon: 0355 5292128.

Benefizkonzert beim Cottbuser Töpfermarkt

Der Spielmannszug Cottbuser Musikspatzen veranstaltet am Samstag, 11. September, auf dem Cottbuser Töpfermarkt ein Benefizkonzert.

Die Spenden sollen den Betroffenen des Hochwassers in Polen zugute kommen und insbesondere beim Wiederaufbau in der Stadt Bogatynia helfen. Das teilt Jutta Lehmann vom Caritasverband der Diözese Görlitz mit, der die Hilfsaktion in Bogatynia und Umgebung organisiert. Die Musikspatzen werden ihr Auftrittshonorar spenden und auf der Bühne am Oberkirchplatz von 14.30 bis 15.30 Uhr zu hören sein. Der Töpfermarkt beginnt Samstag um 10 Uhr und Sonntag um 11 Uhr.

Cottbuser Musikspatzen laden Kinder ein

„Das Gemeinschaftserlebnis, die Freude daran, gemeinsam zu zeigen, was wir können“, das ist es, was Juliane Nitschke an den Cottbuser Musikspatzen so gefällt.

Juliane Nitschke ist selbst ein Musikspatz. Die 22-Jährige ist bereits seit 15 Jahren Mitglied im Spielmannszug und fährt auch jetzt, wann immer ihr das Studium in Berlin Zeit lässt, zu den Proben nach Cottbus. 

Dass die junge Frau mit dem weizenblonden Haar Lehrerin werden will, diese Entscheidung verdankt sie der Musikgruppe. »Dadurch, dass ich lange Übungsleiterin war, kam bei mir der Lehrerinstinkt auf«, erklärt sie fröhlich und lacht. 

Die Cottbuser Musikspatzen ermöglichen Kindern, kostenlos ein Instrument auszuprobieren und es drei Monate lang zu testen.

»Das musikalische Erlebnis in der Gruppe ist ganz wichtig für die Kinder«, sagt Juliane Nitschke. »Bei uns müssen sie nie ganz alleine auf einer Bühne stehen, sondern treten immer in der Gemeinschaft auf.« Das mag auch die 22-Jährige bei jedem Auftritt wieder.

Ab der zweiten oder dritten Klasse können Kinder bei dem Spielmannszug Melodie-Instrumente wie Querflöte und Lyra oder aber Rhythmus-Instrumente wie Trommel und Becken ausprobieren. Juliane Nitschke verspricht Interessenten neben dem positiven sozialen Einfluss Fortschritte in musikalischer Praxis und Theorie. Der Spaß sei aber das wichtigste an den gemeinsamen Treffen: »Wir tanzen und drehen uns beim Spielen«, sagt die musikbegeisterte junge Frau. Sie versteht Auftritte des Spielmannszugs auch als Unterhaltungsprogramm. Ein weiterer Grund zieht Juliane Nitschke immer wieder zu ihrer Gruppe, den Musikspatzen: »Ich habe dort jederzeit jemanden, der mir zuhört und mit mir über Probleme und Sorgen redet.«