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Seit 25 Jahren zwischen Flöten und Pauken

Der Spielmannszug der Cottbuser Musikspatzen feiert in diesem Jahr sein Jubiläum 

„Wir bringen Ihnen die Flötentöne bei und auf die Pauke hauen wir auch“, sagen die Akteure der Cottbuser Musikspatzen selbstbewusst. Und das mit Recht, denn die Musiker des Spielmannszuges haben allen Grund, um stolz auf sich zu sein. Seit 25 Jahren trotzen sie allen Trends und überzeugen mit musikalischem Können. 

Lyra, Trommel, Flöte, Rassel und ganz wichtig – der Tambourstab – gehören zur Grundausrüstung der Musikspatzen. Damit spielen die 45 kleinen und großen Mitglieder alles von klassischen Volksliedern über Wanderlieder bis hin zu modernen Latinorhythmen. „Seit dem vergangenen Jahr arbeiten wir ständig an neuen Choreographien“, sagt Dagmar Vogt, die Präsidentin des Vereins, während der Probe und zeigt auch gleich, was sie meint. Aus drei Reihen formieren sich die Musiker im Takt der Trommel zu einem Halbkreis. Der Zuschauer hält den Atem an, denn die zarten Lyra- und Flötentöne gepaart mit kräftigem Trommelwirbel gehen ins Blut. Ob Volkslied oder Samba, der Rhythmus steckt an. Vor den Musikern steht der Tambourmajor. Alle hören auf sein Kommando. Für einen Außenstehenden ist es schwer zu verstehen, woher die Musiker wissen, was von ihnen erwartet wird. Aber sie sind ein eingespieltes Team und wissen es. Das scheint das Erfolgsrezept zu sein, das den Musikverein seit 25 Jahren zusammenhält und über Cottbus hinaus bekannt machte. Mit den Musikspatzen hat Dagmar Vogt gleich mehrmals ihr Glück gefunden. Zum einen kann die Flötenspielerin dort ihre Musikleidenschaft ausleben, zum anderen lernte sie im Spielmannszug ihren jetzigen Mann kennen. Dirk Vogt-Räther ist Gründungsmitglied. Seit einen Viertel Jahrhundert trommelt er für den Verein. Die Treue zu den Musikspatzen haben die Vogts auf ihren 16-jährigen Sohn übertragen. Er haut – wie sein Vater – auf die Pauke. Die Mitglieder des Spielmannszuges kommen aus allen beruflichen Bereichen. „Bei uns flöten und trommeln Schüler, Studenten, Auszubildende, Sozialarbeiter, Köche, Lehrer, Krankenschwestern. Wir sind ein buntes Team, in dem neben der Musik auch Wert auf Kameradschaft gelegt wird“, so Dagmar Vogt. Zu einigen Höhepunkten des vergangenen Jahres zählten Auftritte beim Deutsch-Französischen Volksfest in Berlin, auf dem Prager Marktplatz oder zur Eröffnung der Kahnsaison in Lübbenau. Im Jubiläumsjahr belohnen sich die Musiker mit Ausflügen nach Berlin und in den Erlebnispark Belantis nach Leipzig. Außerdem wird es auch einen Festball zur „Silberhochzeit“ der Musikspatzen geben. Obwohl gerade erst Januar ist, hat der Spielmannszug schon viele Termin in seinem Auftrittskalender. Einer davon ist das Festkonzert im Rahmen des Cottbuser Frühlingsmarktes Ende April. Bei etwa 50 Auftritten im Jahr spielt der Verein unter anderem auf Umzügen, Stadtfesten, Familien- und Vereinsfeiern oder auf Weihnachtsmärkten. Dabei müssen die Musiker auch Rücksicht auf die Ferienzeit nehmen, denn „die vielen Schüler und Studenten unter den Spielern haben ein Recht auf Urlaub“, so Dagmar Vogt. Eine präzise Planung ist wichtig und zahlt sich aus. „Wir mussten in den 25 Jahren noch nie einen Auftritt absagen“, so die Präsidentin. Mitten im Satz ertönt ein Trommelwirbel. Die Probe geht weiter. Dagmar Vogt setzt ihre Flöte an zum nächsten Lied.